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Licht an – Licht aus: Energie sparen in der Kita
Die Energiekrise ist hoch aktuell und in aller Munde. So bekommen auch Kinder mit, dass sich ihre Eltern viele Gedanken, um das Thema Energie und Energiesparen machen. Kinder wollen Verantwortung übernehmen und etwas tun. Dazu benötigen sie Erwachsene, die sie ernst nehmen und mit ihnen ins Gespräch gehen, ihnen ein gutes Vorbild sind und es schaffen, die komplexen Zusammenhänge unserer Welt für sie verständlich darzustellen.
Aber Energie – ist das nicht zu schwer für Kinder zu verstehen? Und können Kinder etwas mit dem ökologischen Fußabdruck anfangen und sogar etwas tun, damit der eigene Abdruck etwas kleiner wird? In diesem Artikel soll es genau darum gehen und praktische Tipps für die Umsetzung in der Kita, aber auch zu Hause geben.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Beim Thema BNE geht es natürlich auch darum, die Nachhaltigkeitsstrategien (weniger, anders, besser, gerechter) umzusetzen, es geht jedoch vielmehr darum, Kinder in die Lage zu versetzen nachhaltig zu denken und zu handeln und Entscheidungen für die Zukunft selbstständig treffen zu können. Das Thema Energie und Energieverbrauch ist daher „nur“ ein Teilbereich von vielem (der auch viele andere Bereiche wie z. B. Ernährung, Mobilität usw. durchdringt), mit dem wir den Bildungsbereich BNE/ökologische Bildung ansprechen können.
Es ist also ein schöner „Nebeneffekt“, wenn es mögliche Einsparungen im Energieverbrauch gibt. Entscheidend ist jedoch, dass die Kinder die Hintergründe verstehen und etwas an ihrem Verhalten (und dem ihrer Eltern) verändern wollen und dafür auch Handlungsstrategien erfahren.
Was ist eigentlich Energie?
Sie ist immer da, kann sich verwandeln und ist meistens unsichtbar. Für fast alles, was wir täglich tun, wird Energie benötigt, aber wo kommt sie eigentlich her und warum ist es besser, weniger davon zu verbrauchen? Spannende Fragen, die gemeinsam mit Kindern beantwortet werden wollen.
Energie kann sehr einfach am eigenen Körper erfahren werden. Überlegen Sie einmal mit den Kindern, woher ihre Energie zum Spielen, Toben, Sport treiben, Lernen… kommt. Wir brauchen Energie, die wir über unsere Nahrung erhalten, unser Körper wandelt diese Engie dann um. Unsere Energiespeicher (Batterien) laden wir mit ausreichend Schlaf und Pausen auf. Unser Körper kann aber auch Energie erzeugen, z. B. beim Fahrradfahren. Mit einem Dynamo kann durch die eigene Bewegungsenergie sogar Licht erzeugt und Energie sichtbar gemacht werden. Auch mit Elektronikbaukästen etc. lässt sich Energie sehr anschaulich erklären.
Der ökologische Fußabdruck als Indikator für Nachhaltigkeit
Der ökologische Fußabdruck wird ermittelt, indem unser tatsächlicher Verbrauch von Ressourcen und Fläche in Verhältnis zur Biokapazität der Erde gesetzt wird. Im Idealfall sollte jeder Mensch nicht mehr Ressourcen verbrauchen als die, die ihm zur Verfügung stehen.
Dies Kindern zu verdeutlichen, ist nicht so kompliziert. Kinder verstehen, dass wir nicht mehr von etwas nehmen können als vorhanden ist. Dazu ist es notwendig, mit Kindern den Ressourcenverbrauch zu thematisieren. Woher sollen sie sonst erfahren, dass nicht alles immer und einfach so vorhanden ist, sondern Ressourcen dafür benötigt werden und wenn wir zu viel davon verschwenden, nicht mehr genug für alle da ist und die Natur geschädigt wird?
Ermitteln Sie einmal gemeinsam mit den Kindern ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck (z. B. https://www.fussabdruck.de/ oder arsEdition Verlag Mein ökologischer Fußabdruck) und kommen mit Kindern darüber ins Gespräch. Auch Energie ist nicht einfach da, sondern muss erzeugt werden. Wie wird die Energie erzeugt, die wir verwenden? Mit etwas älteren Kindern können die einzelnen Möglichkeiten thematisiert und bewertet werden.
Nur wie wir uns ernähren, hat einen noch größeren Anteil an unserem ökologischen Fußabdruck als das Wohnen. Daher ist es spannend, mal als „Energie-Detektiv“ durch die eigene Wohnung oder Kita zu gehen und zu erkunden, wofür überall Energie/Strom verbraucht wird und wo etwas eingespart werden kann.
Hier ein paar einfache und schnell umzusetzende Tipps, um Energie zu sparen:
- Licht aus, wenn wir aus dem Zimmer gehen
- Muss das Licht jetzt überhaupt brennen?
- Energie-Diebe, wie Stand-by-Leuchten aufspüren und ausschalten
- Duschen statt baden
- Wasser nicht unnötig laufen lassen (warmes Wasser verbraucht Energie)
- Türen schließen und Möbel vor Heizkörpern entfernen (auch Wärme braucht Energie)
- lieber dicke Socken und Pullis anziehen, statt die Heizung aufzudrehen
- erst überlegen, was benötigt wird, bevor die Kühlschranktür zu lange aufsteht
- Kochen mit Deckel auf dem Topf
- Welche elektrischen Geräte können durch Alternativen ersetzt werden (lebenspraktischer Ansatz)?
- Welche Wege kann ich ggf. mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigen?
- Starten Sie einen Projekttag: einen Tag (wo möglich) ohne Strom …
Wussten Sie, dass es jedes Jahr am letzten Samstag im März die „Stunde der Erde“, aufgerufen durch die Umweltorganisation WWF, gibt? Hier werden alle dazu aufgerufen, für eine Stunde den Strom abzustellen. Auch eine schöne Möglichkeit in der Familie, Alternativen zu Medien wie Fernseher, Computer etc. wiederzuentdecken und ein Brettspiel o. Ä. zu spielen. Diese „Stunde der Erde“ können Sie in der Kita auf einen Wochentag verlegen und die Eltern der Kinder darauf hinweisen.
Dies (Ökologischer Fußabdruck) Kindern zu verdeutlichen, ist nicht so kompliziert. Kinder verstehen, dass wir nicht mehr von etwas nehmen können als vorhanden ist.
Über die Autorin:
Peggy Sarnowsky-Bresnik, freiberufliche Referentin mit den Schwerpunkten Bildung und Erziehung der frühen Kindheit und Kitamanagement sowie Coach für Einzelpersonen und Teams.
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